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Zur Diskussion um Windkraftanlagen (Stand ca. 2000)
 
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In vielen Gemeinde des Münsterlandes weht ein „scharfer Wind“ zwischen WindkraftbefürworterInnen und WindkkraftgegnerInnen. Und das hat auch seine gute Seiten, denn bei der Windkraftdiskussion ist Bürgerbeteiligung vorgesehen und gesetzlich festgelegt (was bei Autobahn- und anderen Straßenbauprojekten anders aussieht).

Der Tenor der Befürworter von Windkraftanlagen liegt im Wesentlichen bei den Argumenten Ressourcenschonung von fossilen Energieträgern und die damit einhergehende Reduzierung von klimaschädlichen Emissionen.

Die Vertreter der Gegenposition sehen in den Windkraftanlagen eine Verschandlung der Kulturlandschaft, sehen den Naturhaushalt gefährdet und bestreiten den ökonomischen Nutzen.

Damit der scharfe Wind nicht (noch mehr) verletzt, halten wir es für wichtig zur Versachlichung der Diskussion beizutragen. Dies ist zu erreichen, wenn man danach fragt:

 

Wo sind wir uns einig und welche Fakten stehen fest?

  1. Fossile Energieträger (Erdöl, Erdgas, Kohle) sind nur in begrenzten Mengen vorhanden.
  2. Die Verwendung fossiler Energieträger beeinträchtigt durch den CO2-Ausstoß nachhaltig das Weltklima.
  3. Kraftwerke produzieren Altlasten, insbesondere die Atomenergie, für deren radioaktiven Abfälle es nach wie vor keine sichere Endlagerung gibt.
  4. Windkraftanlagen sind am Ende der Betriebszeit einfach „abzuschrauben“ und zu recyceln.
  5. Der Begriff „Verspargelung“ fördert die Vorstellung, dass Tausende von Anlagen das Landschaftsbild verunzieren – das kann keiner wollen.
  6. Bundesweit gibt es zur Zeit ca. 10.000 Windkraftanlagen; bis zum Jahre 2020 könnte man mit nur insgesamt 25.000 modernen Windkraftanlagen rund 20% der Elektrizität erzeugen (es gibt übrigens in der BRD ca. 180.000 Strommasten).
  7. Das Subventionsproblem: Atomstrom wurde bis 1995 mit ca. 40 Mrd. DM plus 40 Mrd. DM überhöhte Rückstellungen subventioniert, die Kohleverstromung wurde bis 1995 mit über 100 Mrd. DM plus 69 Mrd. DM bis 2005 subventioniert. Demgegenüber flossen an die Windenergie bis 1995 nur ca. 0,6 Mrd. DM.
  8. Obgleich die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland die Windkraft befürwortet, reagieren viele BürgerInnen bei der Errichtung einer Windkraftanlage mit: „Aber bei mir nicht!“
  9. Eine nachhaltige Energiewirtschaft kann nur auf einer breiten und vielfältigen Basis erneuerbarer Energiequellen angelegt sein. s. Szenario.
sz
 

Niemand will mit Windkraft allein die Energieprobleme lösen. Die größte „Energiequelle“ ist nach wie vor das Einsparen von Energie z.B. durch bessere Wärmedämmung, Erneuerung und Optimierung von Heizanlagen, Haushaltsgeräten usw.

Nur eine intelligente Mischung aus erneuerbaren, unerschöpflichen Energien kann die Zukunft sein.

Als Energiewende Coesfeld e.V. befürworten wir die Nutzung und den weiteren Ausbau der Windenergie im Rahmen eines nachhaltigen und vielfältigen Energiekonzepts im Konsens mit der Bevölkerung.

Zu den strittigen Fragen der Windenergie sollen nachfolgende Fakten Antwort geben helfen.

 
wind Diskoeffekt:
Der Diskoeffekt spielt bei neuen Anlagen keine Rolle mehr. Die Flügel sind mattiert und reflektieren das Sonnenlicht nicht, sondern diffundieren dies.
   
wind Arbeitsplätze:
Die Windenergie beschäftigt schon heute mehr als 35.000 Menschen. Und es werden täglich mehr. Nach Schätzung de Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau sind in Kürze mit weiteren 100.000 Arbeitsplätzen zu rechnen.
   
wind Lärm/Infraschall:
In der technischen Anleitung zum Schutz vor Lärm (TA-Lärm) sind konkrete Vorgaben für Geräuschpegel festgelegt. Jede Windanlage muss diese einhalten. Sonst gibt es keine Baugenehmigung. Die modernen Windanlagen werden immer geräuschärmer. Eine Gesundheitsgefährdung geht nach Untersuchungen des Bundesgesundheitsamtes von Windanlagen nicht aus, zudem wird an der technischen Weiterentwicklung der Anlagen gearbeitet.
   
wind Klimaschutz:
Hauptverantwortlich für den Treibhauseffekt ist das Gas CO2, das bei der fossilen Energieerzeugung anfällt. Schon im Jahr 2005 werden über fünf Prozent CO2 durch die Ausweitung der Windenergie eingespart. Langfristig können es über 50 Prozent werden.
   
wind Schattenwurf:
Theoretisch kann eine Windanlage absolut 30 Stunden im Jahr Schatten werfen - wobei stets Sonnenschein, eine ungünstige Windrichtung und drehende Rotoren vorausgesetzt werden. Faktisch - d.h. unter unseren normalen Wetterbedingungen - sind es nur sechs Stunden. Auch der Betrieb der Anlage hat Auswirkungen auf den Schattenwurf. Bei neuen Anlagen kann deshalb eine Schaltung eingebaut werden, die in bestimmten Situationen den Rotor kurzzeitig anhält. Bei Grenzfällen muss der Betreiber im Baugenehmigungsverfahren mit einem Gutachten nachweisen, dass kein unzulässiger Schattenwurf auftritt.
   
wind Landschaft und Flächenbedarf:
Beim Braunkohleprojekt Garzweiler II werden 48 Quadratkilometer in 40 Jahren ca. 30 Mrd. kWh/Jahr erbringen, die gleiche Fläche mit dezentralen Windkraftfundamenten erbrächte mit 288 Mrd. kWh/ Jahr fast die zehnfache Windstrommenge für mehrere Generationen.
   
wind Tourismus:
Bisherige Untersuchungen haben gezeigt, dass auch Touristen die modernen Windkraftanlagen eher positiv bewerten und es keinen Zusammenhang zwischen dem Touristenaufkommen und der Anzahl von Windanlagen vor Ort gibt. Zum Beispiel das Tourismusland Dänemark: Dort soll bis 2030 die Hälfte des Stroms aus Windkraft produziert werden, schon jetzt ist die Windindustrie Dänemarks drittgrößte Exportbranche.
   
wind Akzeptanz:
Die Mehrheit der BürgerInnen (> 80%) ist für die Windkraft, die ökologischen Vorzüge der Windkraft werden hervorgehoben von: dem Deutschen Bauernverband, den Kirchen und Gewerkschaften, Verbänden wie NABU, BUND, WWF, Greenpeace.
   
wind

Leistung:
Eine moderne 1500-kW-Anlage versorgt ca. 1500 Haushalte. Vorstellbar wären so viele Windkraftanlagen, wie zur Deckung des Strombedarfs von ländlichen Kom-munen nötig sind.

   
wind Vogelschutz und Tierwelt:
Wissenschaftlich fundierte Studien belegen, dass der "Vogelschlag" an Windrädern unerheblich ist. Eine Umfrage unter niedersächsischen Jägern ergab, dass die Windanlagen nicht als gravierende Störquelle für das heimische Niederwild angesehen wird. Überdies tritt bei vielen Tierarten auch eine Gewöhnung an die Windanlagen ein.
   
wind Hoch subventioniert?
Die Steinkohle und Atomkraft wurden und werden über Jahrzehnte mit insgesamt mehr als 150 Milliarden DM staatlich unterstützt. Die Förderung der erneuerbaren Energien durch die Einspeisevergütung des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) nehmen sich demgegenüber geradezu bescheiden aus (derzeit z.B. 0,178 DM je kWh Windkraftstrom; degressiv). Das REN-Programm der Landesregierung fördert keine Windkraftanlagen mehr, da sich diese heute Kosten deckend betreiben lassen. Die Windkraft-Branche ist eine der wenigen, in welcher in jüngster Zeit neue und zukunftssichere Arbeitsplätze (etwa 30.000) geschaffen wurden. In Dänemark ist die Windenergieindustrie die drittgrößte Exportbranche. Experten rechnen damit, dass durch das EEG weitere 100.000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Folgekosten der konventionellen Energieerzeugung (Umweltverschmutzung, Endlager, zukünftige Ausgleichsmaßnahmen Bergbau bedingter Eingriffe, etc.) werden zum größten Teil auf die Allgemeinheit abgewälzt und tauchen in keiner volkswirtschaftlichen Bilanz auf. Die Preise für konventionell erzeugten Strom spiegeln diese ökologische Wahrheit nicht wider. Ansonsten wäre der Ökostrom schon längst auch ohne Unterstützung konkurrenzfähig.
   
wind Zum Schluss:
Windkraftanlagenbetreiber müssen keine besseren Menschen sein. Wer unser Wirtschaftssystem nicht grundlegend in Frage stellt, der muss eine Kapitalanlage, die Ressourcen schont, der Umwelt nützt und im Einklang mit den sozialen Belangen realisiert wird, für legitim halten. Die frühzeitige Einbindung der Nachbarn einer Windkraftanlage oder eines Windparks sollte heutzutage eine Selbstverständlichkeit sein. Daneben setzen sich zunehmend die sogenannten “Bürgerwindparks” durch: Gemeinsam mit Planungsgesellschaften realisieren die BewohnerInnen oder Landwirte einer Kommune ihr eigenes Windkraftprojekt. Die Akzeptanz solcher Vorhaben ist wegen der persönlichen Identifikation hoch, der Gewinn verbleibt vor Ort. Landwirte schaffen sich so ein zusätzliches ökonomisches Standbein (“der Landwirt als Energiewirt”).
   
 
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